Von Glanz und Idylle geprägt startet unser Programm mit Josef Suks Mediation zu einem alten tschechischen Choral, erinnert mit Leoš Janáčeks «Idyla» an slawische Landschaften und findet einen spritzigen, glanzvollen Abschluss mit Haydns Cello-Konzert in D-Dur.
Seit 1914 verpflichtet, eingangs die österreichische Nationalhymne zu spielen, machte das Tschechische Quartett, in dem Josef Suk als zweiter Geiger wirkte, auf seine Herkunft aufmerksam, indem er das obligatorische Stück um eine von einer alten böhmischen Hymne an den Schutzheiligen Wenzel inspirierte musikalische Bitte um das Wohlergehen des tschechischen Volkes ergänzte. Ebenfalls von seiner Herkunft geprägt, hat Leoš Janáčeks in «Idyla» die für die mährische Volksmusiktradition typischen Harmonien und Rhythmen aufgenommen und eine wunderbar malerisch verträumte Klanglandschaft geschaffen. Ganz im Gegensatz dazu steht das festliche, voller Originalität, Virtuosität, Witz und Humor sprühende Cellokonzert in D-Dur, das Jospeh Haydn während seinen Diensten als Hofkapellmeister für den Fürsten Esterházy und dessen Familie komponierte. Haydn schrieb dieses technisch anspruchsvolle Konzert für seinen Schüler Anton Kraft, der zwischen 1778 und 1790 im Orchester von Esterházy spielte. So wurde die Komposition bis zur Entdeckung der von Haydn geschriebenen Originalpartitur lange Kraft zugeschrieben.