Öffentliche Führung «Martin Ziegelmüller – Vorahnungen»
Ausstellungen
Veranstaltungsdaten
Nicht vorhanden
Geniessen Sie eine kostenlose Kurzeinführung in selten bis nie gezeigte Akt- und Landschaftsbilder aus den 1970er und 1980er Jahren des Berner Künstlers Martin Ziegelmüller.
Naturkatastrophen, ausgelöst durch atomare Unfälle, unvorstellbare Veränderungen der Landschaft als Folge des Klimawandels. Martin Ziegelmüller, der bekannte Maler aus dem Berner Seeland, thematisierte solche Szenarien bereits vor Jahrzehnten in seinen Bildern. Vom Bundeshaus in Bern sind nur noch verwilderte, überwachsene Ruinen übrig, das grosse Moos hat sich wieder zur Gletschermoräne verwandelt. Basel zeigt sich gespalten durch tiefe Gräben als Folge eines gewaltigen Erdbebens. Diese Bilder entdeckten wir in Ziegelmüllers Fundus, weit hinten in den Tiefen seines Bild-Depots. Viele der grossformatigen Leinwände wurden bis heute selten oder noch nie der Öffentlichkeit präsentiert. Möglicherweise waren sie schlicht ihrer Zeit voraus – Vorahnungen, entsprungen aus der unbändigen Fantasie des Künstlers, aber auch aus seinem untrüglichen Realitätssinn und seiner ästhetischen Verwurzelung in der Natur.
Ein Anlass für eine solche Motivserie war die Einladung an die «Grün 80», eine grosse Garten- und Landschaftsbau Ausstellung in Basel, die im Jahre 1980 stattfand. Ziegelmüller war wohl damals bereits als Maler vermeintlich schöner Blumenwiesen bekannt – doch der aufmüpfige Künstler liess sich nicht für kommerzielle Zwecke einspannen und gestaltete eine verstörende Serie von acht grossformatigen Werken. Bereits das erste Bild mit dem Titel «Alles begann im Jahr des grossen Einbruchs, als Basel gespalten wurde», ist eine Anspielung auf das grosse Erdbeben von 1356 und der bildgewordene Schrecken eines zukünftigen Erdbebens, an eben der gleichen Stelle, die damals das Epizentrum und die nun das Gelände der «Grün 80» bildete. Das Bild zeigt denn auch einen tiefen Graben entlang der Birs. Zur gleichen Serie gehört die Arbeit «Leider kommen heute nicht mehr viele Touristen nach Basel, um die erhabenen Sandoz-Ruinen zu bewundern». Man sieht halb zerfallene Rheinbrücken vor den Ruinen einst stolzer Bürogebäude. Auch das letzte Bild für die damalige Ausstellung zeigt Ziegelmüllers Skepsis gegenüber solch kommerziellen Ausstellungen. Die Beschreibung im kleinen Katalog lautet: «Wissenschaftlern ist es gelungen, die Daten eines mittelalterlichen Computers zu entziffern. Dabei stiessen sie auf die interessante Mitteilung, dass ein damaliger Künstler die Grün 80 als missglückten Vergrünungsversuch bezeichnete und verwilderte Bauerngärten vorzog».
Als 1972 der Club of Rome die «Grenzen des Wachstums» publizierte, war das für Ziegelmüller eine Bestätigung seiner schon lange gehegten Abneigung gegenüber der zunehmenden Industrialisierung.
Naturkatastrophen, ausgelöst durch atomare Unfälle, unvorstellbare Veränderungen der Landschaft als Folge des Klimawandels. Martin Ziegelmüller, der bekannte Maler aus dem Berner Seeland, thematisierte solche Szenarien bereits vor Jahrzehnten in seinen Bildern. Vom Bundeshaus in Bern sind nur noch verwilderte, überwachsene Ruinen übrig, das grosse Moos hat sich wieder zur Gletschermoräne verwandelt. Basel zeigt sich gespalten durch tiefe Gräben als Folge eines gewaltigen Erdbebens. Diese Bilder entdeckten wir in Ziegelmüllers Fundus, weit hinten in den Tiefen seines Bild-Depots. Viele der grossformatigen Leinwände wurden bis heute selten oder noch nie der Öffentlichkeit präsentiert. Möglicherweise waren sie schlicht ihrer Zeit voraus – Vorahnungen, entsprungen aus der unbändigen Fantasie des Künstlers, aber auch aus seinem untrüglichen Realitätssinn und seiner ästhetischen Verwurzelung in der Natur.
Ein Anlass für eine solche Motivserie war die Einladung an die «Grün 80», eine grosse Garten- und Landschaftsbau Ausstellung in Basel, die im Jahre 1980 stattfand. Ziegelmüller war wohl damals bereits als Maler vermeintlich schöner Blumenwiesen bekannt – doch der aufmüpfige Künstler liess sich nicht für kommerzielle Zwecke einspannen und gestaltete eine verstörende Serie von acht grossformatigen Werken. Bereits das erste Bild mit dem Titel «Alles begann im Jahr des grossen Einbruchs, als Basel gespalten wurde», ist eine Anspielung auf das grosse Erdbeben von 1356 und der bildgewordene Schrecken eines zukünftigen Erdbebens, an eben der gleichen Stelle, die damals das Epizentrum und die nun das Gelände der «Grün 80» bildete. Das Bild zeigt denn auch einen tiefen Graben entlang der Birs. Zur gleichen Serie gehört die Arbeit «Leider kommen heute nicht mehr viele Touristen nach Basel, um die erhabenen Sandoz-Ruinen zu bewundern». Man sieht halb zerfallene Rheinbrücken vor den Ruinen einst stolzer Bürogebäude. Auch das letzte Bild für die damalige Ausstellung zeigt Ziegelmüllers Skepsis gegenüber solch kommerziellen Ausstellungen. Die Beschreibung im kleinen Katalog lautet: «Wissenschaftlern ist es gelungen, die Daten eines mittelalterlichen Computers zu entziffern. Dabei stiessen sie auf die interessante Mitteilung, dass ein damaliger Künstler die Grün 80 als missglückten Vergrünungsversuch bezeichnete und verwilderte Bauerngärten vorzog».
Als 1972 der Club of Rome die «Grenzen des Wachstums» publizierte, war das für Ziegelmüller eine Bestätigung seiner schon lange gehegten Abneigung gegenüber der zunehmenden Industrialisierung.